„Ursuppe – Spontanzeugung“ ist kein Bild im herkömmlichen Sinne – es ist eine vibrierende Erinnerung an den Anfang allen Seins. Eine eruptive Vision aus Tiefe und Dämmerung, aus Werden und Nicht-sein.

Die Texturen fluten wie pränatale Rhythmen über die Leinwand – ungezähmt, archaisch, elementar.
Sie sprechen von einem Urzustand jenseits der Zeit, von der brodelnden Essenz vor jeder Form.
Noch ist nichts getrennt – weder Farbe von Raum, noch Licht von Dunkelheit, noch Geist vom Stoff.
Alles ist Bewegung, Durchdringung, Möglichkeit oder ein Flüstern von Bewusstsein, das sich tastend durch die Dunkelheit streckt, um sich selbst zu erkennen.

Dieses Werk ist ein Porträt des schöpferischen Augenblicks vor aller Entscheidung. Es zeigt nicht, was entsteht – sondern dass Entstehung geschieht. Die Formen sind embryonal, schimmernd, schwebend zwischen Sein und Möglichkeit. Es ist der Urklang in malerischer Gestalt – ein kosmischer Laut, der sich noch nicht entschieden hat, ob er ein Windhauch oder ein Wort sein will.

„Ursuppe – Spontanzeugung“ ist eine Hommage an das Spontane, das Unplanbare, das Unkontrollierte. Ein Bekenntnis zur Selbstorganisation des Seins – zur Wahrheit, dass Leben nicht gemacht, sondern geschehen wird. Dass Ordnung nicht auferlegt, sondern emergiert – aus dem Raum des Unbestimmten, dort, wo Chaos sich mit Geist durchdringt.

Es verweist auf den schöpferischen Ursprung aller Dinge: Auf jenen Moment, in dem das Noch-Nicht bereits alles in sich trägt – und nichts sich aufdrängt. Es ist ein visuelles Gebet an das heilige Unfertige.

Es öffnet einen inneren Raum: Eine Rückverbindung mit dem Ozean, aus dem wir alle stammen.
Es erinnert uns, dass jede Idee, jedes Leben, jede Tat aus jener vibrierenden Tiefe aufsteigt,
aus einem Ort jenseits des Denkens – aus dem Ursprung des Ursprungs.

„Ursuppe – Spontanzeugung“ lädt uns ein, dorthin zurückzukehren. Nicht mit dem Verstand – sondern mit dem fühlenden Auge. Um uns selbst neu zu begegnen, dort, wo wir noch ungeworden und ungeteilt sind. Dort, wo alles beginnt – immer wieder, ewig neu.